FDPW

Aus Präzisionswerkzeugmechaniker-Wiki
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Der Verband

Der FDPW ist der Fachverband für alle Unternehmen in Deutschland und dem benachbarten Ausland, welche Zerspan- und Schneidwerkzeuge sowie Industriemesser schleifen, herstellen und vertreiben. Ebenso ist der Verband offen für andere Schleiftechnologien, wie zum Beispiel dem Rund-, Flach-, Profil- und Spitzenlosschleifen, sofern diese in einem Zusammenhang mit dem Werkzeugschleifen oder der Werkzeug- und Messerherstellung stehen. Der FDPW umfasst das Handwerk des Schneidwerkzeugmechanikers.

Chronik

Gründungsversammlung am 27./28. November 1987 in Würzburg. In Würzburg hatten sich die Vertreter von 56 Firmen eingefunden. 120 Firmen hatten ursprünglich zugesagt. Die Herren Grave und Schaurich, unterstützt durch Herrn Josef Brinkmann aus Paderborn, leiteten die Zusammenkunft. Es folgten zum Teil recht lebhafte Diskussionen, vor allem als Herr Westermann aus Bielefeld, als Vertreter des verhinderten Innungsmeisters Hans Hesse jr., ans Mikrophon trat. Zu weit klafften damals die Meinungen über Gemeinsamkeiten auseinander. Herr Westermann gab abschließend ein Versprechen dahingehend ab, dass die Innungen bereit wären in besonders gelagerten Fällen den eingetragenen Mitgliedsbetrieben, die von einer Betriebsschließung bedroht sind, ein sogenanntes Stillhalteabkommen zu gewähren. Dies war ein kleiner Lichtblick fürs Erste, aber es zeigte sich auch sehr deutlich, dass ein eigener Verband gegründet werden müsste, der die Interessen der Werkzeugschleifer vertritt und man einigte sich absolut mehrheitlich für einen Verband mit dem Namen: Fachverband Deutscher Präzisionswerkzeugschleifereien

1987

Die Entwicklung im Bereich Präzisionswerkzeuge nahm in den Wirtschaftswunderjahren einen rasanten Aufschwung. Aufgrund ihrer maschinellen Einrichtung, aber auch aus Qualifikations­ und Kostengründen ihrer Mitarbeiter, mussten in den 60er und 70er­Jahren des vorigen Jahrhunderts viele Firmen aus dem Metall­, Kunststoff­ und Holzbereich, die bis dahin ihre Werkzeuge selbst geschliffen hatten, die immer ausgereifteren Präzisionswerkzeuge in spezialisierten Fachbetrieben instand halten lassen. Dadurch entstand ein hoher Bedarf, der die Gründung von vielen neuen Werkzeugschleifereien zur Folge hatte. Es kamen immer mehr neue Firmen zu den wenigen alteingesessenen Betrieben dazu. So dürften Ende der 80er Jahre rund 1.100 Werkzeugschleiferei­Betriebe in der damaligen Bundesrepublik einschließlich Westberlin bestanden haben. Diese Entwicklung ging am Rande des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs vonstatten und wurde weder von der Industrie noch von den staatlichen Organen wie beispielsweise den Handwerkskammern zur Kenntnis genommen. Niemand machte sich Gedanken darüber, wie eine notwendige Berufsausbildung zum Werkzeugschleifer aussehen und durchgeführt werden müsse. So wurde dieser Berufszweig im Jahre 1976 durch eine Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums dem Bundesinnungsverband der Messerschmiede angegliedert. Eine unglückliche Entscheidung, hatte doch die Tätigkeit eines Messerschmiedes mit den Anforderungen und technischen Fertigkeiten eines Werkzeugschleifers so gut wie überhaupt keine Berührungspunkte. Um trotzdem Lehrlinge ausbilden zu können und so den Fachkräftenachwuchs zu sichern, mussten diese zu Universalschleifern oder Maschinenschlossern ausgebildet werden. Die eigentlichen Fachkenntnisse vermittelte der Betrieb, ebenso bei Mitarbei­ tern aus artverwandten Berufen wie Werkzeugmachern, Schlossern und Mechanikern. Infolge dieser schwierigen Situation gab es auch keine Meister mit Eintragung in der Handwerksrolle. Dies führte dazu, dass ein Werkzeugmachermeister einen Werkzeugbaubetrieb anmelden musste, um schließlich eine Werkzeugschleiferei zu betreiben. Das Unmögliche war damals möglich: Ein Bäcker oder Metzger konnte mit Hilfe einer Sondergenehmigung unter der Bezeichnung „Handwerksähnlicher Beruf“ eine Werkzeugschleiferei gründen! Bei entsprechenden Investitionen und einem großen persön lichen Risiko waren diese allein auf die Duldung durch die Messerschmiedeinnungen angewiesen. Hier musste Abhilfe geschaffen werden! Es bedurfte einer Initiative, einer zündenden Idee. Und diese kam den beiden Urvätern des FDPW, als sich im März 1987 Herr Grave von der Firma SuS aus Cloppenburg in Kaufbeuren mit Herrn Helmut Schaurich von der Firma SEKA zu einem intensiv geführten Gespräch zusammensetzten und nach einem Ausweg suchten. Beide hatten zu dieser Zeit ihre Erfahrungen gesammelt. Helmut Schaurich hatte 1983 von der Messerschmiedeinnung ein Schreiben erhalten, in welchem ihm mitgeteilt wurde, dass er eine Werkzeugschleiferei betreibe und deshalb in die Messerschmiedeinnung gehöre. Ein Mitglied dieser Innung werde dieses Thema in Kürze mit ihm erörtern – gekommen sei niemand. Trotzdem stellte sich die Frage: Warum sollen die Werkzeugschleifer den Messerschmieden zugeordnet werden, mit denen kaum fachliche und geschäftliche Verbundenheit bestand? Und warum sollen die Messerschmiede das Recht haben, die Schließung einer Werkzeugschleiferei zu verlangen, weil der Werkzeugschleifer zwar ohne Zweifel ein ausgezeichneter Fachmann ist, aber keine Messerschmiedemeisterprüfung vorweisen kann bzw. keinen entsprechend geprüften Mitarbeiter eingestellt hat. Auch stellte sich die berechtigte Frage: Warum sollen junge Menschen in einem Beruf ausgebildet werden, dessen wichtigste fachliche Inhalte das freihändige Schleifen von Messern ist, die aber in der Praxis mit Geometrien komplizierter Werkzeuge konfrontiert werden. Man war sich schnell einig, dass etwas getan werden müsste. Nur durch Einigkeit sei man stark. Nach außen sollte sich das Werkz eugschleiferhandwerk besser präsentieren. Die meis ten Kunden hätten keine Vorstellung davon, wie viel Know­how, teurer Maschinenpark und auch Kapital zur Verfügung stehen müsse, um überhaupt all die Werkzeuge in ihrer technischen Vielfalt fachgerecht nachschärfen zu können. Es wurde der Entschluss gefasst, dass Herr Grave aus dem ihm zur Verfügung stehenden Adressenfundus alle Kollegenfirmen zu einer Zusammenkunft einlädt, mit dem Ziel eine Inte­ ressengruppe bzw. einen Verband zu gründen.

Dieser nun aus der Taufe gehobene Verband, der ins Vereinsregister als e.V. einzutragen war, erarbeitete sich im weiteren Verlauf der Zusammenkunft folgende vorrangigen Ziele: — Vertretung der Mitglieder gegenüber Wirtschaft und Behörden — Einführung eines praktikablen Ausbildungsberufes — Einführung eines gemeinsamen Gütesiegels mit gemeinsamen Liefernormen — Die fachliche Aus­und Weiterbildung der Mitglieder und deren Mitarbeiter — Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit zur Anhebung des Ansehens der Mitgliedsfirmen und zur Darstellung ihres spezialisierten Know­how — Die Schaffung eines Einkaufsringes Eine Verbandssatzung wurde vorgestellt, entsprechend ergänzt, verändert und angenommen sowie die gestaffelten Mitgliedsbeiträge festgelegt. Schließlich wurde ein Vorstand gewählt. Da sich einige der Anwesenden bereits im Vorfeld während der Diskussionen durch fachkundige Hinweise und Referate hervor getan hatten, ging die Wahl verhältnismäßig rasch über die Bühne. — 1. Vorsitzender Helmut Schaurich mit 128 Stimmen — 2. Vorsitzende Ingrid Grave mit 95 Stimmen (Herr Grave hatte aus gesundheitlichen Gründen auf eine Wahl verzichtet) — Vorstandsmitglied Ludwig Nieberl mit 84 Stimmen — Vorstandsmitglied Gerhard Linner mit 68 Stimmen — Vorstandsmitglied Herbert Falk mit 36 Stimmen — Vorstandsmitglied Josef Brinkmann mit 35 Stimmen — Vorstandsmitglied Karl­Heinz Zeller mit 35 Stimmen — Vorstandsmitglied Renate Fuchs mit 28 Stimmen — Vorstandsmitglied Anton Wimmer mit 26 Stimmen — Vorstandsmitglied Hans­Peter Thelen mit 25 Stimmen — 1. Ersatzmann Ernst Barth mit 23 Stimmen — 2. Ersatzmann Peter Schnorr mit 23 Stimmen Eine Begebenheit am Rande: Nachdem außer viel Idealismus keine finanziellen Mittel vorhanden waren, musste bei dieser Gründungsversammlung für die Saalmiete eine Umlage in Höhe von DM 50,– pro anwesende Firma erhoben werden. Herr Brinkmann opferte sich und sammelte mehr oder weniger mit einem Hut bewaffnet die Geldscheine ein, um dann anschließend für die geforderte Saalmiete flüssig zu sein. Sehr viel Arbeit bis zum ersten offiziellen Verbandstag In den folgenden Wochen und Monaten nach der Gründungsversammlung in Würzburg glühten förmlich die Telefondrähte zwischen Kaufbeuren und Cloppenburg. Die Post hatte reichlich Arbeit um die Briefpost zu übermitteln, die da beinahe täglich verschickt wurde. Briefe bis zu 14 Seiten verließen das Büro in Cloppenburg. Das 68­seitige Gründungsprotokoll wurde geschrieben und an die Teilnehmer von Würzburg verschickt. Mit verschiedenen Verbänden, so mit dem Verband Deutscher Maschinen­ und Werkzeughändler und dem Verband Deutscher Eisenhändler, wurde Kontakt aufgenommen. Es sollte geprüft werden, ob einer dieser Verbände evtl. kostengünstig die FDPW­Geschäftsführung übernehmen könne. Die dafür geforderten Beträge waren jedoch zu hoch, weshalb keine Vereinbarung zustande kommen konnte. Herr Schaurich hatte sich deshalb im Kaufbeurer Raum nach einer geeigneten Kraft umgesehen und hatte in der Person von Klaus­Dieter Körber jemanden gefunden, der sich um die Geschäftsführung kümmern sollte. Über allem aber stand damals die Unsicherheit hinsichtlich der Betriebsstilllegungen. Briefe wie dieser, am 6. Februar 1988 von einer Handwerkskammer an ein FDPW­Mitglied verschickt, waren trotz des sogenannten Stillhalteabkommen mit der Innung gar nicht selten: „Wir beziehen uns auf die Besichtigung Ihres Betriebes am 26.1.1988 und teilen Ihnen unsere Auffassung wie folgt mit: In handwerksmäßiger Betriebsweise werden die wesentlichen Teilgebiete (Schleifen von Hand­ und Maschinenwerkzeugen sowie Schleifen von Schneidgeräten und Schneidemaschinen für Gewerbe) ausgeübt. Eine Kopie des amtlichen Berufsbildes für das Messerschmiede­Handwerk übersenden wir Ihnen anbei. Wir haben mit heutiger Post diese unsere Auffassung mit Detailangaben dem ihnen zuständigen Gewerbeamt unterbreitet. Dabei haben wir darauf verwiesen, dass wir nach Ablauf von vier Wochen einen Antrag auf Betriebsschließung stellen müssen, wenn Sie nicht innerhalb dieser Frist die notwendige Eintragung in die Handwerksrolle herbeiführen bzw. in die Wege leiten.“ Derartige Probleme standen auf der Tagesordnung und verlangten von den damaligen Vorständen sehr viel Einsatz. So hatte sich die Messerschmiedeinnung im März 1988 durch ein Gutachten nicht nur alle Schneid­, sondern auch beinahe alle Zerspanungswerkzeuge auf ihre Fahnen schreiben lassen. Das erzeugte viel Unruhe und bedeutete, dass viele Kollegenfirmen gar nicht mehr dazu berechtigt waren, die meisten auf dem Markt befindlichen Schneid­ und Zerspanwerkzeuge nachzuschärfen, sofern sie keinen entsprechenden Meister titel vorzuweisen hatten. Immer öfter drohten Handwerkskammern mit Stilllegung von Betrieben, weil Werkzeuge geschliffen wurden, die laut Gutachten der Messerschmiedeinnung zugeordnet waren. Um einen Ausweg aus dieser Misere zu finden, wurde vonseiten des FDPW für den 19. April 1988 ein Gespräch mit der Messerschmiedeinnung im Rahmen des Deutschen Handwerkskammertages in Bonn vereinbart. Außerdem wurde bereits vorab mittels Einschreibebriefen beim Deutschen Handwerkskammertag und beim Innen­ und Wirtschaftsministerium Einspruch gegen die angedrohten Betriebsschließungen eingereicht.

1988

Am 8. März 1988 fand die erste Vorstandssitzung statt Die Staatliche Berufsschule in Bad Neustadt/Saale wurde dafür ausgewählt. Dort konnte der Vorstand einen ersten Eindruck von der Schule gewinnen, die zur Block beschulung für die angehenden Schneidwerkzeugmechaniker ausgewählt worden war. Sowohl mit der Schulleitung Herrn Dir. Ulrich Bergner, wie auch mit dem zuständigen Ausbildungsleiter Herrn Gewerbelehrer Kurt Kleinlein, konnten erste Gespräche geführt und auf die Probleme der Ausbildung für die Auszubildenden im Werkzeugschleiferhandwerk hingewiesen werden. Wieder einmal zeigte sich ganz deutlich, dass ein eigenes Berufsbild dringlicher denn je war. Gewerbelehrer Kleinlein erklärte, dass kein spezieller Lehrplan für Schneidwerkzeuge vorliege und er sich die vorhandenen fachlichen Kenntnisse mehr oder weniger selbst angeeignet habe. Auch die maschinelle Einrichtung entpuppte sich als mangelhaft. Es gab lediglich eine Universal­Werkzeugschleifmaschine Marke KUHLMANN, auf der die wenigen zur Verfügung stehenden Fräser nachgeschliffen wurden. Der Vorstand kam damals zu dem Schluss, dass lediglich 1 Prozent des Werkzeugspektrums unter den vorhandenen Gegebenheiten erlernt werden könne. Auf dieser Vorstandssitzung wurde beschlossen, dass sich der Verein künftig FACHVERBAND DEUTSCHER PRÄZISIONS-WERKZEUGSCHLEIFER e.V. abgekürzt FDPW nennt. Man einigte sich einen Grafiker mit dem Entwurf eines Verbandszeichens zu beauftragen. Gleichzeitig wurden einige Punkte der Satzung abgeändert bzw. ergänzt. Weitere Aktivitäten – aber auch Enttäuschungen Nach dieser Vorstandssitzung wurde wenige Tage später ein auf 8 Seiten abgespecktes Gründungsprotokoll zusammen mit der nun endgültig festgelegten Satzung beim Vereinsregis­ ter im Amtsgericht Kaufbeuren eingereicht. Mitte März 1988 wurde seitens der Messer­ schmiede innung der vereinbarte Gesprächstermin am 19. April beim Deutschen Handwerkskammertag in Bonn wegen angeblicher Terminprobleme abgesagt. Zum 27. März 1988 erschien die erste Mitgliederliste des FDPW – Stand: 63 Mitgliedsfirmen Nachdem diese Zahl den Erwartungen doch um einiges hinterherhinkte wurde der Entschluss gefasst, auch Zulieferfirmen, Maschinen­ und Schleifmittelhersteller als fördernde Mitglieder in den FDPW aufzunehmen.

— Am 13. April 1988 konnten die ersten Fördermitglieder im FDPW begrüßt werden: — Firma Karnasch, Heddesheim — Firma Loroch, Mörlenbach — Firma A.H. Schmidt, Stuttgart — Firma WMW Werkzeugmaschinen GmbH, Düsseldorf — Firma Haller GmbH, Trossingen Am 30. April 1988 wurde offiziell mit Klaus­ Dieter Körber ein Geschäftsführervertrag erstellt und rechtskräftig unterschrieben. Ebenfalls am 30. April 1988 hatte der FDPW erstmals eine Schallmauer hinsichtlich der Mitgliederanzahl durchbrochen. An die Firma Strohdach KG aus Hannover wurde die Mitgliedsnummer 100 vergeben. Künftig Schneidmittelmechaniker Wie auf der Frühjahrstagung der Messerschmiedeinnung Nordbayern bekannt gegeben wurde, könne nicht mehr verhindert werden, dass die Messerschmiede einen anderen Namen bekommen und dadurch auch ihr Berufsbild grundlegend verändert werde. Diese leidige Entwicklung brachte der zuständige Innungsobermeister mit der geplanten Neuordnung des Handwerks in Verbindung. 4./5. Mai 1988 – Vorbereitungen zum ersten Verbandstag Am 4. Mai 1988 im Vorfeld zum 1. Verbands­ tag wurde von Herrn Schaurich der Vorschlag unterbreitet, sogenannte Regionalverbände zu bilden, um die regional unterschiedlichen Probleme effektiver behandeln bzw. leichter regel mäßige Treffen der Kollegen ermöglichen zu können. — Regionalverband NORD (Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig­Holstein) — Regionalverband WEST (Nordrhein­ Westfalen) — Regionalverband MITTE (Hessen, Rheinland­Pfalz, Saarland) — Regionalverband (Baden­Württemberg) — Regionalverband (Bayern) 24. Mai 1988 – Neuordnung der handwerklichen Metallberufe – Ausbildungsentwurf Das Bundesinstitut für Berufsbildung übersandte zur allgemeinen Information einen Ausbildungsrahmenplanentwurf hinsichtlich der Neuordnung der handwerklichen Metallberufe. Dabei wurde vom Schneidwerkzeugmechaniker/in als Berufsbezeichnung gesprochen. 4./5. Juni 1988 – Erster Verbandstag im Hotel Mercure in Wetzlar Insgesamt 59 Mitgliedsfirmen waren der Einladung gefolgt. 1. Vorsitzender Helmut Schaurich stellte zu Beginn Klaus­Dieter Körber als Geschäftsführer und Protokollführer vor und konnte in seinem nachfolgenden Tätigkeitsbericht darauf hinweisen, dass seit der Gründungsversammlung in Würzburg vonseiten des Vorstands sehr viel geleistet worden war. Neben notwendigen organisatorischen Dingen war die wichtigste Aufgabe damals die Mitgliederwerbung. In diesem Zusammenhang dankte der Vorsitzende ganz besonders der Firma SuS GmbH Cloppenburg für die geleistete Arbeit. An die 10.000 Werbebriefe wurden dabei verschickt. Das Ergebnis dokumentierte sich darin, dass dem FDPW Anfang Mai 1988 insgesamt 115 Mitgliedsfirmen mit 1.050 Beschäftigten angehörten. Es folgten eine Reihe interessanter Referate: So die Ergebnisse einer Besichtigung des Blockbeschulungszentrums der M+S Innung in Bad Neustadt/Saale. Dabei wurde festgestellt, dass eine Blockbeschulung für Lehrlinge von Präzisions­Werkzeugschleifern möglich wäre und auch die Schule selbst sehr stark an einer Zusammenarbeit interessiert sei. Herr Grave von der Firma SuS referierte über Preisgestaltungen und einen geplanten Einkaufsring. Vorstandsmitglied Ernst Barth gab wertvolle Informationen und Anregungen für eine kooperative Zusammenarbeit der einzelnen Mitgliedsfirmen. Frau Fuchs wurde beauftragt, wegen eines Gutachtens mit dem ehemaligen Minister Höcherl in Kontakt zu treten. Dieter Jäger zeigte in seinem Vortrag, dass einheitliche Preislisten sowie Arbeits­ und Anstellungsverträge, auf einander abgestimmte EDV­Programme und gemeinsame Begriffsbezeichnungen ein äußerst wichtiges Thema in einem Fachverband sind. In Vertretung von Herrn Linner stellte Vorstandskollege Falk den schriftlich verfassten Vorschlag über ein eigenes Berufsbild vor. Neben Änderungen und Ergänzungen der Geschäftsordnung folgte ein Referat von Vorstandsmitglied Ludwig Nieberl über ein FDPW­Gütesiegel, das er als wichtigen Eckpfeiler innerhalb des Verbandes bezeichnete. Dabei müsse versucht werden, dass mit einem solchen Gütesiegel die Betriebe unter ein Dach zu bekommen und gewisse Firmen von vornherein auszusondern sind. Um sich als FDPW nach außen hin besser vor­ und darstellen zu können, wurde angeregt, eine Verbandszeitung herauszubringen, die sich durch Anzeigen finanzieren soll. Der Vorsitzende plädierte abschließend noch für die Bildung von Regionalverbänden. Um Streitigkeiten unter den Mitgliedern des Verbandes auf schnellstmögliche Weise schlichten zu können, wurde beschlossen, eine Art Ehrengericht als Schiedsstelle zu schaffen. Folgende Mitglieder wurden daraufhin in dieses Ehrengericht gewählt: — Herr Döring — Herr H. Schaer — Herr Schneider — Herr Röttel Desweiteren wurden als Kassenprüfer mehrheitlich gewählt: — Herr Herbert Wulf — Herr Koch — Herr Kolks (Ersatzmann) 30. September 1988 – Mitgliederstand Die Mitgliederzahl wuchs in der Zwischenzeit auf 125 Mitgliedsfirmen. 3. November 1988 – Endlich! Erste Verhandlungen des FDPW mit dem Bundesinnungsverband Unter Vorsitz von Dipl.­Ing. Wallon vom Deutschen Handwerkskammertag fand in Bonn die erste Verhandlungsrunde mit dem BIV statt. Helmut Achilles, Syndikus des FIM war als Rechtsbeistand des FDPW bei diesen Verhandlungen mit dabei, seitens des BIV Bundesinnungs­Obermeister Hans Hesse jun. und BIV Geschäftsführer Dr. Kube. Den FDPW vertraten Verbandsvorsitzender Helmut Schaurich und Vorstandsmitglied Ludwig Nieberl. Es entwickelte sich eine von allen Seiten, aber besonders vom FDPW mit zahlreichen Fragen grundsätzlicher Art geführte Debatte, die sich hauptsächlich mit folgenden Themen befasste: FRAGE: Welche Stellung und Rechtslage hat der Beruf des Schneidwerkzeugmechanikers im Handwerk und EG­Bereich? ANTWORT: 52 Fachverbände sind derzeit mit den Handwerkskammern vereinigt, um die berufliche Bildung der unterschiedlichsten Handwerksberufe zu ermöglichen. Einer dieser Verbände sei der BIV der Messerschmiede. Die neue Berufsbezeichnung Schneidwerkzeugmechaniker wäre national und EG­weit gesetzmäßig in die Handwerksordnung eingeschlossen. FRAGE: Welche Rechtsgrundlagen werden vom BIV für dessen Anspruch, die führende Institution für die berufliche Ausbildung und Prüfung von Werkzeugschleifern zu sein, angeführt? ANTWORT: Die rechtliche Grundlage für den Ausbildungsanspruch des BIV ist eine von Seiten des Bundeswirtschaftsministeriums mit Hilfe des Berufsbildungs­Institutes Berlin, des Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft und der Vertreter der Arbeitnehmerverbände – der IG Metall – und eines Fachsprengels geschaffene Neuordnung der Handwerksberufe im Metallhandwerk. Ein Einspruch oder eine Änderung gegenüber dieser gerade neu beschlossenen Berufsordnung, um eine neue Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums zu erreichen, dauert zwischen 2,5 bis 9 Jahren und würde eine komplett neue Abstimmung der vorgenannten Beteiligten voraussetzen. Die handwerkliche Neuordnung ist von allen Gruppen unterzeichnet und tritt 1989 in Kraft. Vom FDPW wurde im Besonderen darauf hingewiesen, dass ein großer Teil (ca. 90 Prozent) der bestehenden Werkzeugschleifereibetriebe in den Handwerksrollen eingetragen sind. Diese Firmen müssten die gleichen Bei träge bezahlen und würden von den einzelnen Kammern mehr oder weniger nur geduldet, bzw. in Verbindung mit der Mitgliedschaft im FDPW teilweise sogar als nicht in das Handwerk eingeschlossen beurteilt. Bei diesem Punkt wurde die Bitte an Herrn Wallon ausgesprochen, die Kammern über die tatsächlichen Gegebenheiten aufzuklären. Hier wurde von Herrn Wallon klar darauf hingewiesen, dass der derzeitige Zustand des Stillhalteabkommens von den Kammern als endlich zu klären moniert werde. Zitat wörtlich: Die Kammern stehen Gewehr bei Fuß. Als nächste Maßnahme werde auf die laufenden Verhandlungen hingewiesen und um weitere Geduld gebeten. Die fehlenden Ausbildungsplätze und ­stätten, besonders für die Fachrichtung A, Fachrichtung Schleif­ und Schneidwerkzeugtechnik, wurde von Herrn Wallon als mangelhaft anerkannt. Um dies abzustellen, sei man besonders an einer Einigung mit dem FDPW interessiert. Für die Einbeziehung der FDPW­Mitgliedsfirmen zur Anerkennung im Vollhandwerk wurde von Seiten des BIV die Bildung einer gemeinsamen Kommission vorgeschlagen. Vor schwerwiegenden Entscheidungen Das Gespräch beim Deutschen Handwerkskammertag zeigte, dass für den FDPW noch eine Menge Arbeit anstand und schwerwiegende Entscheidungen zu treffen waren. Der Punkt „Ausnahmebewilligungen“ bereitete viel Kopfzerbrechen. Dr. Achilles schrieb in einer Stellungnahme zu diesem Gespräch damals wörtlich: „Da jedoch der Handwerkskammertag und die Messerschmiedeinnungen demselben politischen Lager angehören, steht zu befürchten, dass bei Ausschluss der Innung die Messlatte für die Ausnahmebewilligung höher angesetzt wird. Hier bestünde allerdings die Möglichkeit, diesen Sachverhalt dem Bundeswirtschaftsminister und Bundesbildungsminister mitzuteilen und darauf hinzuweisen, dass die Innung der Messerschmiede derzeit keine Kompetenz für die Anhörung (i.S. von § 8 Abs. 3) hinsichtlich der modernen Werkzeugschleiftechnik mitbringt.“ Der vom FDPW als juristischer Beistand ins Boot geholte FIM Syndikus Helmut Achilles schlug damals auch noch eine weitere Möglichkeit vor, die seiner Meinung nach nicht unmöglich schien – und zwar eine eigene Innung zu gründen. Für die Zukunft und den Fortbestand des FDPW standen schwierige Entscheidungen an. Es musste rasch gehandelt und entschie­ den werden – und eine der wichtigsten Fragen stand nach wie vor im Raum: Wie kann der handwerksähnliche Beruf des Metallsägenschärfers verschwinden bzw. welche klaren Feststellungen können hierzu getroffen werden. Diese sollten dann verbindlich ein für allemal darlegen, dass solche Betriebe nichts anderes schleifen dürfen – als Metallsägen! Und da stellte sich gleich die nächste Frage: Was versteht man alles unter Metallsägen? Großer Befähigungsnachweis Der Große Befähigungsnachweis bildete seit 1953 das Kernstück der Handwerksordnung und hatte auch Einfluss auf die Werkzeugschleifereien. Legte er doch die Anforderungen für den Erhalt eines Meisterbriefes fest. Wollte ein Handwerker einen eigenen Betrieb gründen, musste dieses Papier mit vorgelegt werden. Ebenso wurde der Große Befähigungsnachweis zur Ausbildung von Lehrlingen verlangt. Daraus ergab sich für die meisten FDPW­Mitgliedsbetriebe eine prekäre Lage. Im November 1988 wurde eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission damit beauftragt, das Ganze zu durchforsten und hemmende Vorschriften aufs Korn zu nehmen. Die etablierten Innungen und der Zentralverband des Deutschen Handwerks reagierten empört. Hier wurde in alteingesessenen Pfründen herumgestochert! Der ZDH gab damals auch gleich eine entsprechende Erklärung dazu ab: Der Große Befähigungsnachweis schreibt Wettbewerb auf der Basis fachlichen Könnens fest. Es handelt sich hierbei um eine Existenzfrage des gesamten deutschen Handwerks.

— Denn der Nachweis bildet nicht nur die Grundlage für ein leistungsfähiges Handwerk im Bereich der Berufsbildung. Er garantiert gleichzeitig eine fl exible und leistungsfähige Handwerksstruktur. Das bestätigte auch das Bundesverfassungsgericht, das den Großen Befähigungsnachweis ausdrücklich als mit dem Grundgesetz vereinbar erklärte. Diese Position wurde vom FDPW aufgenommen und festgelegt, dass Betriebe die künft ig Lehrlinge ausbilden wollen, einen Großen Be fähigungsnachweis haben müssen. Ausnahmegenehmigungen seien nur sehr begrenzt möglich. Vorstandssitzung am 19. November 1988 in Germering Auf dieser Sitzung ging es in erster Linie um die in Bonn stattgefundenen Verhandlungen, wobei man mit dem bisher erreichten Ergebnis recht zufrieden war. Man verhandelte als gleichberechtigter Partner und darüber hinaus wurde der FDPW voll akzeptiert. Bezüglich der Erstellung von Kriterien zur Ausbildungszulassung hatte Herr Wallon vom Deutschen Handwerkskammertag um eine Auflistung gebeten, in welcher die Mitglieder des FDPW nach vier Gruppen unterschieden werden sollten: — Sägenschleifer nach Anlage B (ohne fachliche Qualifi kation und ohne Absicht der Weiterbildung) — Werkzeugschleifer im Metall­ und Holzbereich mit Einrichtungen die eine Ausnahmebewilligung zulassen — Betriebe mit mehreren wesentlichen Tätigkeiten des Vollhandwerks — Betriebe mit Einrichtungen zum Vollhandwerk, die als artverwandte Handwerksbetriebe eingetragen sind. Erstmals wurde über mögliche Messeplätze gesprochen, wobei es um einen FDPW­Infostand innerhalb einer fachlich interessanten Messe ging. Augsburg und Herborn wurden dabei genannt. Beschlossen wurde auch, eine Verbandsgeschäft sordnung zu erstellen. Vorstandskollege Ludwig Nieberl und der Geschäft sführer wurden dazu beauft ragt. Ende Dezember 1988 – DER WERKZEUGSCHLEIFER als offi zielles Organ des Fachverbandes Deutscher Präzisions­Werkzeugschleifer e.V. erscheint mit seiner ersten Ausgabe. Ein Blättchen mit insgesamt zwölf Seiten, aber mit viel Herzblut zusammengetragen und gedruckt. Eine Geschichte, die nur in der damaligen Gründungsepoche, in der der Idealismus an erster Stelle stand, sich so zutragen konnte. Das Projekt Verbandszeitung wurde dem Geschäftsführer übertragen. Dieser fand die Idee zunächst großartig, hatte aber nicht die sich ergebenden Probleme und Schwierigkeiten bedacht. Der FDPW war damals noch ein sehr junger und mit knapp 60 Mitgliedern recht kleiner Verband und finanziell nicht auf Rosen gebettet. Die ersten Anfragen bei Fachverlagen und Druckereien waren alles andere als erfolgreich. Wer wollte sich schon mit einer Zeitschrift mit einer derartig niedrigen Auflage beschäftigen? Es hagelte Absagen. Mit viel Elan und einer unwahrscheinlichen Begeisterung wurde seinerzeit im Präsidium, dem Vorstand und auch in der Geschäftsstelle gearbeitet. Wenn kein Verlag und keine Druckerei interessiert waren, blieb nichts anderes übrig, als selbst Hand anzulegen. Beim Gewerbeamt wurde kurzentschlossen ein Fachverlag angemeldet und eine Druckmaschine gesucht. Mit Glück fand man ca. 30 Kilometer von Kaufbeuren entfernt eine alte gebrauchte Maschine, die abzugeben war. Vom Drucken keine Ahnung stellte sich natürlich sofort das nächste Problem ein. Aber zusammen mit einem guten Freund, der den FDPW­Geschäftsführer in den folgenden 22 Jahren tatkräftig unterstützte, wurde das Ganze gemeinsam angepackt. In einem Crashkurs erhielten die beiden in Sachen Offset­Druck einen gewissen Einblick in die sogenannte Schwarze Kunst. Zwischenzeitlich wurde dann auch die Druckmaschine, ein Ungetüm an Größe und Gewicht, angeliefert. Nicht weniger als sechs Mann (darunter zwei aktive Schwerathleten) wuchteten die Maschine auf ihren Platz im Keller. Und hier entstanden in den ersten Jahren, sozusagen in Heimarbeit, die ersten Ausgaben des WERKZEUGSCHLEIFERS. 11. Februar 1989 – Erster Regionalverband in Bayern gegründet In Ingolstadt fand das erste Regionaltreffen bayerischer Werkzeugschleifer statt. Neben Lösungen hinsichtlich der Probleme im Ausbildungsbereich und dem weiteren Vorgehen beim nächsten Gesprächstermin mit dem Bundesinnungs­Verband wurde der Regionalverband Bayern gegründet und Gerhard Linner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreter wurden die Kollegen Ernst Barth und Hans Georg Sturm bestimmt.


1989

25. Februar 1989 – Vorstandssitzung in Paderborn Neben dem Prüfbogen für das geplante Gütesiegel nahm die Diskussion um einen für den FDPW tätigen Rechtsbeistand viel Zeit in Anspruch. Auf Vorschlag des Kollegen Ludwig Nieberl wurde beschlossen, mit dem Münchner Rechtsanwalt Erich Pürkner, einem spezialisierten Verwaltungsrechtler, in Kontakt zu treten. Ausgiebigen Diskussionsstoff gab es auch aufgrund einer Beschwerde der Firma Zensen wegen einer bisher nicht erteilten Aufnahme in den FDPW. Die Firma hatte aus diesem Grunde ein juristisches Gutachten erstellen lassen, aus dem hervorging, dass einer Firma, die durch günstigere Preise gegenüber Konkurrenten in einem gewissen Einzugsbereich auftrete, die Mitgliedschaft in einem Berufsverband der deutschlandweit nur einmal besteht, nicht verwehrt werden könne. 22. März 1989 – Rundschreiben an Innungsmitglieder wg. Änderung der Berufsbezeichnung Mit einem Rundschreiben Nr. 1/89 wurden alle Innungsmitglieder betreff Änderung der Berufsbezeichnung wie folgt informiert: „Der Bundesinnungsverband der Messerschmiede teilt mit, dass der Bundesrat am Freitag, dem 10. 3.1989 der vorgesehenen Änderung der Anlage A der HwO zugestimmt hat. Dies bedeutet für uns, dass unsere Berufsbezeichnung ab dem 1. 8.1989 Schneidwerkzeugmechaniker/in lautet.“ Gleichzeitig erschien ein vom Deutschen Handwerkskammertag in Zusammenarbeit mit dem Bundesinnungsverband der Messerschmiede herausgegebenes Merkblatt unter dem Titel: Die neuen Metallberufe Schneidwerkzeugmechaniker/in Struktur – Ausbildungsinhalt – Prüfungen 22./23. April 1989 – Zweiter Verbandstag im NOVOTEL Dortmund­West Insgesamt 134 Vertreter von 71 angemeldeten Mitgliedsfirmen konnte der 1. Vorsitzende Helmut Schaurich an diesem, mit viel Spannung erwarteten, Samstagmorgen begrüßen. Des weiteren waren noch sieben Gastfirmen anwesend, von denen am gleichen Tag 5 spontan in den FDPW eintraten. Der Vorsitzende nannte in seinem nun folgenden Tätigkeitsbericht nachfolgende Themen, die im zurückliegenden Verbandsjahr behandelt bzw. beschlossen worden waren: — Schaffung eines Gütesiegels – mit RAL stehe man im Kontakt — Herausgabe und Namensgebung einer eigenen Verbandszeitung — Verhandlungen beim Deutschen Handwerkskammertag — Neues Berufsbild mit Lehrlingsausbildung — Festlegung einer Verbands­Geschäftsordnung — Gründung Landesverband Bayern — Erstellung eines Sachverständigen­ Gutachtens Als einen finanziell großen Brocken bezeichnete der Vorsitzende ein in Auftrag gegebenes Fachgutachten durch die in Deutschland hervorragende Fachkapazität Herrn Prof. Dr. Ing. Werner von der Uni Bremen. Nach Meinung von Herrn Schaurich wurde darin die Stellung der Werkzeugschleifer in der heutigen Handwerks­ und Industriesituation klar definiert und so dürften diese ausgegebenen Kosten in Höhe von 17.000 DM eine sehr wichtige und notwendige Ausgabe darstellen. Zum Abschluss seiner Ausführungen ging Herr Schaurich auf die immer wiederkehrenden Argumente über Preise sowie Beschwerden über Preistreiber und Wettbewerbsverdränger ein und stellte dabei fest, dass sicherlich niemand ohne Grund mit Niedrigpreisen spazieren gehe. Im übrigen sei es sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, bei Beschwerden eine Nachprüfung durchzuführen und so gebe es in dieser Hinsicht kein Patentrezept. Einzig und allein die gegenseitige Annäherung könne gegenseitiges Vertrauen in kleinen Schritten bewirken und für eine Verbesserung sorgen. Der FDPW müsse dazu beitragen, aus Konkurrenten geschätzte Mitbewerber zu machen. Es folgten weitere zum Teil recht interessante Fachvorträge von kompetenten Referenten – wie z.B. — Neueste Vorschriften für Nass­ und Trockenschliff von Dr. Neumann von der Süddeutschen Eisen­und Stahl­Berufsgenossenschaft — Gesetzgebung Haftpflicht bei Lohn­ arbeiten – Nachschärfen und Neuwerkzeuge von Dir. Kern — Von der COLONIA­VERSICHERUNG Köln — Absaugen und Abscheiden in Werkzeugschleifereien von Dipl. Ing. Vöhringer von der Firma Lufttechnik Keller — Neue Erkenntnisse bei Werkzeug­ und PKD­Schleifen von Dr. Yegenoglu von der Firma Diamant Board — Kredit – Darlehen – Leasing von Dr. Lebeling von der Deutschen Bank Düsseldorf Vorstandsmitglied Gerhard Linner bat die versammelten Mitglieder in einer Abstimmung um die Vollmacht, dass der FDPW­Vorstand alle rechtlichen Mittel und Möglichkeiten ausschöpfen könne, um das Recht auf die eigene Ausbildung durchzusetzen, wobei aber die Schiene Handwerk zu fahren sei. Dieser Antrag wurde angenommen. Als Nachfolger für Frau Grave als 2. Vorsitzende wurde satzungsgemäß Ludwig Nieberl als Nachfolger vorgestellt. Nachdem dadurch ein Platz im Vorstand freigeworden und auch Herr Zeller ausg eschieden war, wurden die beiden in Würzburg gewählten Ersatzleute, Herr Barth und Herr Schnorr, offiziell in den Vorstand aufgenommen. Eine von Fam. Grave angekündigte Neugründung eines zweiten Interessenverbandes wurde von den Anwesenden als die Durchsetzung von Eigeninteressen angesehen, und könnte der Sache der Werkzeugschleifer eher schaden. Lobend wurde von den Mitgliedern die erstmals durchgeführte Stehparty und das Nachmittags­ programm für Damen hervorgehoben und darum gebeten, diese Neuerungen unbedingt beizubehalten. 15. Juni 1989 – DER WERKZEUGSCHLEIFER Heft 2 Die Verbandszeitschrift Heft 2 konnte an diesem Tag verschickt werden. Es wurde beschlossen, jeweils Mitte des Monats im März, Juni, September und Dezember eine aktuelle Ausgabe zu verlegen, nachdem sich einige För­ dermitglieder und Maschinenhersteller bereit erklärt hatten regelmäßig Anzeigen zu schalten. 27. Juni 1989 – Ein Schreiben vom BIV das wieder Mut machte Mit einem Schreiben von Bundesinnungsmeister Hans Hesse jr. und Geschäftsführer Dr. D. Kube wurde erstmals eine Zusammenarbeit mit dem FDPW angeboten, wobei als erster Schritt von Seiten der Bundesinnung empfohlen wurde, dass die Mitglieder des FDPW den jeweiligen regionalen Fachinnungen beitreten. Für den FDPW kam damals aber nur die Mitgliedschaft des Fachverbandes als Vertreter seiner Mitglieder in Frage. 26. Juli 1989 – Jahreshauptversammlung der Messerschmiede-Innung Südbayern. Die in München stattgefundene Versammlung wurde von zehn Innungsmitgliedern und den sechs FDPW­Mitgliedern (Schaurich, Nieberl, Linner, Fuchs, Barth und Wimmer) besucht. Geleitet wurde die Versammlung durch den Innungsgeschäftsführer Dr. Röckl und den zuständigen Obermeister Zeile. Dieser berichtete zunächst über das neue Berufsbild des Schneidwerkzeugmechanikers und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten hinsichtlich eines Zusammenrückens mit den Werkzeugschleifern. Laut Obermeister Zeile gäbe es vorausschauende, kooperative Innungen, aber auch erzkonservative, die wahrscheinlich keinesfalls bereit dazu wären, mit einem Präzisionswerkzeugschleifer überhaupt zu sprechen. Die Einladung an den FDPW solle als ein Zeichen der Offenheit seitens der Innung Südbayern ang esehen werden. Man verabschiedete sich mit der von beiden Seiten abgegebenen Bekundung, die begonnenen Kontakte weiter zu pflegen. Ein erster Schritt – zum sogenannten Bayerischen Modell – war getan!

21. August 1989 – Gutachterliche Stellungnahme von Prof. Dr.­Ing. Günther Werner Endlich lag mit dieser Stellungnahme eines renommierten Fachmannes dem FDPW ein aus 16 Seiten bestehendes Gutachten vor, das die ausbildungsmäßigen Voraussetzungen für die schleiftechnische Erstellung und Aufbereitung von Schneid­ und Zerspanwerkzeugen behandelte. 16. September 1989 – Besprechung in der Handwerkskammer München Die Vorstandsmitglieder Nieberl und Wimmer vertraten den FDPW bei dieser Zusammenkunft, in der es um das Berufsbild des Schneidwerkzeugmechanikers und die Handhabung mit den handwerksähnlichen Berufen wie Metallschleifer, Metallpolierer und Metallsägenschärfer ging. Herr Franke und Herr Biberger von Seiten der Handwerkskammer sowie Obermeister Zeile und Geschäftsführer Dr. Röckl von der Innung Südbayern waren die weiteren Gesprächspartner. Dabei wurden folgende Beschlüsse gefasst und protokollarisch festgehalten: — Im Berufsbild des Schneidwerkzeugmechanikers ist das Schärfen von Sägeblättern für Holz­, Kunststoff­ und Metallbearbeitung ein Teil dieses Berufes. Der Gesetzgeber hat die Möglichkeit geschaffen, mit dem handwerksähnlichen Beruf Metallsägenschärfer diesen Teil ohne Großen Befähigungsnachweis auszuführen. Sollte jemand, der als Metallsägenschärfer eigetragen ist, auch Bohrer und Fräser nachschleifen, benötigt er normalerweise den Großen Befähigungsnachweis als Schneidwerkzeugmechaniker. — Bestehende Betriebe, die schon jahrelang Werkzeuge schleifen, aber keinen Meistertitel haben, werden von der Handwerkskammer wohlwollend behandelt, wenn diese eine Ausnahmebewilligung zur Eintragung ins Vollhandwerk beantragen. — Betriebe die ausbilden wollen, sollten bei der Beantragung der Ausnahmebewilligung darauf achten, dass diese Einschränkung (A oder B) ausgestellt ist, weil Betriebe, die die Ausnahmebewilligung als Vollhand­ werk nur beschränkt haben, lt. Ausbildungsbestimmungen nicht ausbilden dürfen. Das heißt, die Ausbildung muss über den gesamten Bereich des Schneidwerkzeugmechanikers erfolgen, mit Schwerpunkten auf den Punkten, die der Ausbildungsbetrieb erfüllen kann (A – B). Befreundete Betriebe sollten die fehlenden Ausbildungspunkte nachholen. 22. September 1989 – Erstes Gespräch in Bonn wegen RAL­Gütesiegel Der FDPW­Geschäftsführer wurde zu diesem Gespräch ins Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL) nach Bonn geschickt, wo er mit Dipl.­Ing. Hofmann die Vorstellungen des Fachverbandes wegen eines FDPW­Gütesiegels vortrug, wobei die Gütezeichengemeinschaft Dreipilz (Vereinigung der Deutschen Hersteller von Werkzeugen e.V.) bereits im Vorfeld Einspruch gegen die Schaffung eines Güte siegels durch den FDPW eingelegt hatte. Hier konnte eine gewisse Entwarnung von Seiten der RAL abgegeben werden. Andererseits stellten sich die zu erwartenden Kosten als unerwartet hoch dar, so dass ein weiteres Gespräch mit dem FDPW­ Vorstand vereinbart wurde. 22. September 1989 – Zweites Regionalverbands treffen Bayern in Ingolstadt Landesvorsitzender Gerhard Linner konnte insgesamt 15 teilnehmende Mitgliedsfirmen so­ wie einige Gastmitglieder begrüßen. Wichtigstes Thema waren die Verhandlungen mit der Innung Südbayern und der Handwerkskammer München. Das von Gerhard Linner vorgeschlagene Modell Südbayern wurde in ein Modell Gesamtbayern geändert, wobei ein baldiges Gespräch mit dem zuständigen MS­Obermeister für Nordbayern beschlossen wurde. Gleichzeitig betonte Gerhard Linner, dass dieses Bayerische Modell als Wegweiser auf Bundesebene dienen könne. 27. Oktober 1989 – Zweites Gespräch zwischen BVS und FDPW in Köln Auf Einladung des Bundesverbandes Schneid­ und Schleiftechnik BVS (ehemals Bundesinnungsverband BIV) fand in Köln ein weiteres Gespräch statt, in dem es vor allen Dingen um die Ausbildung im Handwerk auf der Grundlage der Verordnung über die Berufsausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker ging. Teilnehmer BVS: — Bundesinnungsmeister: Hans Hesse jun. — Stellvertr. Bundesinnungsmeister: J. Brokbals — Vorstandsmitglieder: H. Döhler, H. Preuss, J. Mehlfeld, F­Th. Westermann — Geschäftsführer: Dr. D. Kube Teilnehmer FDPW: — Vorsitzender: Helmut Schaurich — Vorstandsmitglieder: G. Linner und L. Nieberl In diesem Gespräch einigte man sich, dass der FDPW seinen ausbildungswilligen Mitgliedern die Mitgliedschaft in den regional zuständigen Innungen empfiehlt. Wobei die Eintragung in die Handwerksrolle (Teil A) durch die regional zuständige Handwerkskammer Voraussetzung für die Innungsvollmitgliedschaft ist. Des weiteren wurde festgelegt, dass FDPW­Mitglieder, die im Teil B der Handwerksrolle eingetragen sind, aber tatsächlich einen wesentlichen Teil des Schneidwerkzeugmechaniker­Handwerks ausüben, eine Ausnahmebewilligung beantragen können. Jedoch dürfe die betreffende Person, die mit einer Ausnahmebewilligung in der Handwerksrolle eingetragen ist, das Schneidwerkzeugmechaniker­Handwerk zwar ausüben, aber noch nicht ausbilden. Im Bedarfsfall würden die Handwerkskammern spezielle Seminare zur Vermittlung der pädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie die notwendige Prüfung durchführen. Dies war ein weiterer Schritt zur Ausbildung, die angestrebte Mitgestaltung des FDPW in den Innungen durch eine einmalige FDPW­Mitgliedschaft konnte nicht verwirklicht werden. Der BVS beharrte weiterhin darauf, dass dies nur über die Mitgliedschaft der FDPW­Einzelmitglieder in den jeweiligen Innungen möglich wäre.

28. Oktober 1989 – Gründung Regionalverband Baden­Württemberg In Denkendorf trafen sich 12 Mitgliedsfirmen und 22 Nichtmitglieder mit dem Ziel einen FDPW­Landesverband zu gründen. Mit überwiegender Mehrheit wurde der Regionalverband Baden­Württemberg aus der Taufe gehoben und Gerhard Götz aus Köngen zum 1. Vorsitzenden gewählt. Zu Stellvertretern wurden Kurt Hammer aus Bad Mergentheim, Peter Geiger aus Vogt und Wolfgang Döring aus Hockenheim ernannt. 11. November 1989 – Gründung Regionalverband Nord Insgesamt 30 Teilnehmer (davon 10 Mitgliedsfirmen) waren nach Seevetal (Maschen) gekommen, um einen Landesverband zu gründen, der Berlin, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig­Holstein umfassen sollte. Nachdem der Regionalverband Nord gegründet worden war, kam es zur geheimen Wahl der Vorsitzenden: — 1. Vorsitzender: Dieter Kock aus Moorrege — 2. Vorsitzender: Harald Schaer aus Lübeck — 3. Vorsitzender: Jost Lange aus Hannover Abschließend wurde festgehalten, dass nur in Zusammenarbeit von Innungen und FDPW das neue Berufsbild des Schneidwerkzeugmechanikers mit Leben erfüllt werden könne. Es liege bei den Handwerkskammern, den Innungen, dem Handwerkskammertag und den jeweiligen Regierungspräsidenten schnell und zielstrebig zu handeln, um nicht das neue Berufsbild zu begraben, bevor es überhaupt gelebt habe. 31. Dezember 1989 – Neuer Mitgliederstand: 152 Mitgliedsfirmen


1990

20. Januar 1990 – Gründung Regional­ verband West Aufgrund eines Anschreibens an alle 49 Mitgliedsfirmen sowie an weitere 224 bekannte Werkzeugschleifereien im Raum Westdeutschland fanden sich in Wiehl 26 Mitgliedsfirmen und 8 Nichtmitglieder zu dieser Gründungsversammlung ein. Wie schon in den vorausgegangenen Versammlungen stellte der FDPW Vorsitzende Helmut Schaurich, unterstützt von seinen Vorstandskollegen Hans­Peter Thelen und Herbert Falk, den Zweck und die Ziele des FDPW und die Vorteile eines Landesverbandes vor. Auch hier in Wiehl wurde die Notwendigkeit eines eigenen Regionalverbandes erkannt und mehrheitlich dafür gestimmt. In geheimer Wahl wurden gewählt: — 1. Vorsitzender: Dieter Jäger, Köln — 2. Vorsitzender: Berthold Schneider, Essen — Stellvertreter: Heiko Langen, Nettetal — Stellvertreter: Kurt Kremser, Niederzier 20. Februar 1990 – Ein weiteres Gespräch wegen RAL­Gütesiegel in Bonn Leider konnte mit den Vertretern der Zeichengemeinschaft Dreipilz keine hundertprozentige Lösung erzielt werden und auch die Erst­ und Folgekosten für das RAL­Gütesiegel erschienen zu hoch, so dass sich die Vorstandschaft am 30. März dazu entschloss, eine andere Lösung zu suchen. Es sollte ein Zeichen auf FDPW­ Basis entwickelt und gefunden werden, welches Güte symbolisiert. Ein Grafiker wurde daraufhin beauftragt einen entsprechenden Entwurf auszuarbeiten. 1. März 1990 – Neuer Mitgliederstand Insgesamt 157 Mitgliedsfirmen – davon 19 Fördermitglieder – 138 Präzisions­Werkzeugschleifereien 31. März /1. April 1990 ­ Dritter Verbandstag in Böblingen Laut Teilnehmerliste konnten insgesamt 148 Mitglieder aus 78 Firmen sowie einige Gäste aus der damaligen DDR begrüßt werden. Und so ging auch der 1. Vorsitzende Helmut Schaurich in seiner Begrüßung und dem anschließenden Tätigkeitsbericht gleich zu Beginn auf die sich anbahnenden Umwälzungen innerhalb Deutschlands ein und stellte klar, dass man den Kollegen aus der DDR hilfreich die Hand bieten solle und zu gegebener Zeit die Fühler verstärkt Richtung Osten ausrichten müsse. Zum Stich wort eigene Messe gab Herr Schaurich bekannt, dass der neue Vorstand eine umfassende Anfrage an alle an einer Fachmesse für Schleiftechnik interessierten Messestandorte starten werde. Vorstandsmitglied Gerhard Linner wies in seinem Vortrag „Zukunftsperspektiven sowie Aufgaben und Ziele“ darauf hin, dass der in Dortmund beschlossene Weg des Handwerks auch weiterhin Priorität vor der industriellen Alternative habe. Die Befugnis zur Ausbildung liege bei den Innungen. Selbstverständlich bleibe aber die Position des Fachverbandes neben den Handwerkskammern und Innungen unangetastet, da die Gesamttätigkeit des Fachverbandes nicht ersetzt werden könne. Durch die Wiedervereinigung musste die Satzung entsprechend geändert werden. Eine neue Formulierung wurde wie folgt beschlossen: Mitglieder können Unternehmen werden, die in Deutschland ansässig sind. Man einigte sich ferner, dass alle dem FDPW bekannten DDR­Firmen künftig den WERKZEUGSCHLEIFER zugeschickt erhalten. Über eine Vollmitgliedschaft von DDR­Firmen wurde nicht abschließend beraten, da die Mitgliedsbeiträge im Moment unbezahlbar erschienen. Neben fachlichen Referaten war ein Vortrag von Herrn MdB Josef Grünbeck, Landesvorsitzender der FDP in Bayern sowie Mittelstandspolitischer Sprecher und Obmann im Wirtschaftsausschuss zum Thema „Unser Handwerk im Mittelstand“ ein echter Höhepunkt der Veranstaltung. Bezüglich des Vorstands wurde festgehalten, dass künftig der 1. Vorsitzende als Verbandspräsident geführt wird und sein Stellvertreter als Vizepräsident. Daraufhin folgten Neuwahlen: Verbandspräsident — Helmut Schaurich mit 44 Stimmen Vizepräsident — Ludwig Nieberl mit 40 Stimmen Vorstandschaft — Gerhard Linner mit 59 Stimmen — Herbert Falk mit 47 Stimmen — Ernst Barth mit 46 Stimmen — Renate Fuchs mit 41 Stimmen — Anton Wimmer mit 39 Stimmen — Jos.Brinkmann mit 28 Stimmen — Peter Schnorr mit 26 Stimmen — Gerhard Götz mit 25 Stimmen Ersatzleute — Dieter Jäger mit 24 Stimmen — Herbert Wulf mit 22 Stimmen Kassenprüfer — Herr Koch und Herr Geiger Ehrengericht — Herr Hans Schneider, Herr Döring, Herr Schaer Die Stehparty und das Damenprogramm mit einer Ausflugsfahrt und Kaffeepause in Herrenberg fand wiederum regen Zuspruch. 2. April 1990 – Rechtsanwalt Erich Pürkner juristischer Beistand für den FDPW Auf Vermittlung von Kollegen Ludwig Nieberl wurde RA Pürkner als juristischer Berater und Beistand des FDPW bestimmt. Am 2. Mai gab RA Pürkner bereits ein Gutachten über die am 27. Oktober 1989 in Köln geführten Verhandlungen mit dem BVS ab und hatte auch das entsprechende Protokoll auf seine sachliche Richtigkeit geprüft. 14. Juli 1990 – Vorstandssitzung in Biebelried Herr Schaurich gab den offiziellen Rücktritt von Herrn Falk aus dem Vorstand bekannt, da er zum 1. Juli als Gesellschafter aus der FDPW­ Mitgliedsfirma Krückemeyer, Wilmsdorf ausgeschieden war. Satzungsmäßig rückte Dieter Jäger von der Firma Christians aus Köln nach. Beschlossen wurde eine Anfrage an sämtliche Maschinenhersteller und der Zulieferindustrie unter den FDPW­Fördermitgliedern bezüglich einer eigenen Fachmesse SCHLEIFTECHNIK. Nachdem mit dem Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. (RAL) keine Einigung erzielt werden konnte, wurde beschlossen, die bereits festgelegten Kriterien für ein QUALITÄTSSIEGEL des FDPW zu verwenden und ein derartiges Zeichen zu schaffen. RA Pürkner wurde beauftragt hinsichtlich der Namensgebung aktiv zu werden. Um Kollegenfirmen aus der ehemaligen DDR als Mitglieder zu werben, wurde beschlossen, gezielte Anzeigen in flächendeckenden Zeitungen aufzu geben. 13. November 1990 – Gutachten von RA Pürkner Rechtsanwalt Pürkner gab ein Kurzgutachten zu Dumpingpreisen und Schwarzarbeit ab. 24. November 1990 – Vorstandssitzung in Maikammer Bei dieser Sitzung wies Herr Schaurich darauf hin, dass der FDPW ein Fachsymposium plane, welches Kollegenfirmen aus der ehemaligen DDR wertvolle Informationen bieten soll. Bezüglich einer Eintragung in das Vollhandwerk wurden weitere Schritte des Fachverbandes eingeleitet. Es konnten erste Entwürfe für das FDPW­Gütezeichens vorgelegt werden, die aber nicht die einhellige Zustimmung fanden. Bis zum Verbandstag in Bad Lauterberg soll ein endgültiger Entwurf vorliegen. Es wurde beschlossen eine Unfallversicherung für Vorstandsmitglieder abzuschließen, wobei sich der Versicherungsschutz auf auswärtige Tätigkeiten für den FDPW, z. B. Vorstandssitzungen, Verbandstage, Regionaltreffen usw. beschränkt. 31. Dezember 1990 – Mitgliederstand: Insgesamt 172 Mitgliedsfirmen – davon 146 Vollmitglieder und 26 Fördermitglieder

1991

3./4. Februar 1991 – Fachsymposium für Kollegen aus den neuen Bundesländern In Rieden­Zellerberg fand in Zusammenarbeit mit einem Betriebsberater ein Fachsymposium statt. Dazu waren aus dem mittleren und südlichen Bereich der neuen Bundesländer Kollegenfirmen eingeladen worden. Zusammen mit Kollegen Nieberl referierte Helmut Schaurich zu Fachfragen und zeigte den insgesamt 15 Teilnehmern auch seine Firma in Kaufbeuren­ Neugablonz. 23. Februar 1991 – Vorstandssitzung in Nürtingen Hier wurde in erster Linie der bevorstehende Verbandstag in Bad Lauterberg vorbereitet. In diesem Zusammenhang schlug der Geschäftsführer vor, den Fördermitgliedern die Mög­ lichkeit zu geben, in einem eigenen Ausstellungsraum des Hotels Eigenprodukte und Handelswaren sowie Prospektmaterial auszulegen. Bezüglich Neumitglieder aus den neuen Bundesländern einigte man sich, den Beitragssatz bei zunächst 60 Prozent anzusetzen und dann im Laufe der Zeit aufzustocken und dem allgemein gültigen Beitragssatz anzupassen. 13./14. April 1991 – Verbandstag Bad Lauterberg Gerhard Götz, der die Moderation übernommen hatte, konnte 154 Teilnehmer von 76 Mitgliedsfirmen, dazu noch 23 Gastfirmen mit 39 Personen – also insgesamt 193 Tagungsteilnehmer begrüßen. Anlässlich des 50. Geburtstages von Verbandspräsident Helmut Schaurich gab es eine Gedenkmünze und ein Hinterglasbild mit einer gravierten Plakette „In Würdigung besonderer Verdienste um den FDPW“. In seinem Rechenschaftsbericht wies Helmut Schaurich darauf hin, dass man bald die angestrebte Schallmauer von 200 Mitgliedern durchbrechen werde. Ein tolles Ergebnis der bisherigen Verbandsarbeit! Als einen beachtlichen Erfolg bezeichnete der Verbandspräsident, dass es auf Grund der Initiative des FDPW gelungen sei, die Werkzeugschleifbetriebe mittels Antrag nach § 8 der Handwerksordnung in die Rolle des Schneidwerkzeugmechanikers eintragen zu lassen, was gleichbedeutend mit der Anerkennung als Vollhandwerker anzusehen wäre. Vorstandskollege Anton Wimmer hatte einen Fragebogen zum Thema Kostenvergleiche entwickelt und erklärte, dass die von den Mitgliedern abgegebenen Angaben völlig neutral ausgewertet würden. Neben diesem interessanten Thema Kostenvergleiche gab es noch einige Referate zu aktuellen Themen, z. B. geregelte Unternehmensnachfolge und Gedanken zum Standort Deutschland, zum offenen Markt 1992, zur Arbeitszeit und zur Anpassungsfähigkeit. Auf großes Interesse stieß auch eine Podiumsdiskussion mit Werkzeug­ und Maschinenherstellern. Neben Damenprogramm und Stehparty gab es erstmalig eine Hausmesse, die auf ein lebhaftes Interesse stieß. Auch eine Diskussionsrunde von insgesamt 24 anwesenden zukünftigen Betriebsnachfolgern fand zum ersten Mal im Rahmen eines Verbandstages statt. Dabei wurde vor allen Dingen über Anliegen, Probleme und Ideen der Junioren im FDPW diskutiert. Volker Schaurich wurde dabei zum kommissarischen Jugendsprecher und Ansprechpartner in Juniorenangelegenheiten des FDPW bestimmt. 7.– 9. Juni 1991 – Gemeinsame Busreise nach Paris zur EMO Der Geschäftsführer hatte eine gemeinsame Busfahrt im Rahmen der EMO nach Paris organisiert und sich dabei ein erlebnisreiches Wochenendprogramm einfallen lassen. Neben einem Besuch der EMO standen aber auch der persönliche Kontakt und die Geselligkeit im Mittelpunkt dieser Reise. Auf der Heimfahrt gab es noch ein gelungenes Champagner­Buffet in Reims, bevor die Busse ihren Weiterweg in südliche bzw. nördliche Richtung antraten. 6. Juli 1991 – Gründung Regional­ verband Ost Insgesamt 12 Mitgliedsfirmen und 7 Nicht­Mitglieder hatten sich in Dessau zur Gründung des Regionalverbandes Ost eingefunden. Die beiden Verbandspräsidenten Schaurich und Nieberl leiteten diese Zusammenkunft und berichteten über die Ziele, Erfolge und Möglichkeiten des Fachverbandes. Zum 1. Landesvorsitzenden wurde Michael Kreher aus Gornau und zu dessen Stellvertreter Otto Lieke aus Dessau gewählt. Weitere Stellvertreter wurden Herr Hoppe (Hoyerswerda) und Herr Pfundt aus Berlin. 10. Juli 1991 – Mitglied 200 und Mitglied 222 wurden in die FDPW­Familie aufgenommen Mit der Firma Köland­Vertrieb aus Landau in der Pfalz konnte Mitglied Nr. 200 begrüßt werden. Zur Schnapszahl 222 reichte es kurze Zeit später für die Firma Spreyer­Werkzeugtechnik aus Limburg/Lahn. 14. September 1991 – Vorstandssitzung in Forstinning Hier war mit Herrn Kreher erstmals ein FDPW­Mitglied in seiner Eigenschaft als Landesvorsitzender der Region Ost stellvertretend für die Mitglieder aus den neuen Bundesländern bei einer Vorstandssitzung anwesend. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Umsetzung eines von Herrn Linner in Bad Lauterberg gestellten Antrags bezüglich der Bildung von Fachressorts. Ein Vorstandsmitglied sollte demzufolge alleinverantwortlich solch ein Ressort leiten, wobei die Geschäftsstelle in jeweiliger Absprache die anfallenden Arbeiten durchführen sollte. Folgende Ressortaufteilung wurde vorgenommen: — TECHNIK: HOLZWERKZEUGE Dieter Jäger — TECHNIK: METALLWERKZEUGE Ernst Barth + Josef Brinkmann — BERUFSBILDUNG + AUSBILDUNG Anton Wimmer + Josef Brinkmann — ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Gerhard Götz + Klaus­Dieter Körber — WEITERBILDUNG – SEMINARE + KURSE Gerhard Linner — FORSCHUNG + ENTWICKLUNG Anton Wimmer — BETRIEBSWIRTSCHAFT, STEUERN + RECHTE Ludwig Nieberl — SCHIEDSGERICHTSWESEN Ludwig Nieberl — UMWELTFRAGEN + GESUNDHEITSWESEN Peter Schnorr — FINANZEN Ludwig Nieberl — VERBINDUNG ZUR FDPW­JUNIORENGRUPPE Renate Fuchs — ARCHIVAR + CHRONIST Helmut Schaurich — MASCHINEN UND DEREN UMFELD Herbert Wulf 16. September 1991 – Besprechung bei der HWK für München und Oberbayern Auf Veranlassung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr, bei dem der FDPW um eine Anhörung gebeten hatte, fand eine Besprechung mit Innungsvertretern und Vertretern der HWK für München und Oberbayern sowie Schwaben in München statt. Vom FDPW waren die Kollegen Ludwig Nieberl und Anton Wimmer vertreten. Die vom FDPW aufgeworfenen Fragestellungen — Erteilung einer Ausnahmebewilligung — Eintragung in die Handwerksrolle — Zuerkennung einer Ausbildungsbefugnis wurden dabei ausführlich behandelt und letztlich zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. 16. November 1991 – Juniorentreffen in Fulda­Bronnzell Juniorensprecher Volker Schaurich konnte insgesamt 30 Teilnehmer aus 20 Mitgliedsfirmen begrüßen. Zwei interessante Vorträge standen dabei auf der Tagesordnung: Existenzgründungsfinanzierung im Handwerksbetrieb und Berufsbild und Ausbildungsrahmenplan zum Schneidwerkzeugmechaniker. 31. Dezember 1991 – Neuer Mitgliederstand: 235 Mitgliedsfirmen


1992

14./15. Februar 1992 – Verbandsgründung in der Schweiz. Vorstandsmitglied Herbert Wulf hatte bereits im Vorfeld mit Werner Morach von der Firma Weber AG aus Langnau im Emmental erste Kontakte geknüpft und die Zusage gegeben, dass der FDPW bei einer Verbandsgründung seine Erfahrungen einbringen würde. Mitte Februar war es so weit. Herr Schaurich und Herr Barth fuhren zusammen mit dem FDPW­Geschäftsführer nach Olten, um als beratende Gäste an dieser Gründungsversammlung teilzunehmen. Bereits im Vorfeld zur eigentlichen Versammlung konnten vonseiten des FDPW an Herrn Morach wichtige Hinweise gegeben und entsprechendes Informationsmaterial wie z. B. eine aktuelle Satzung, Beitrittserklärung, Geschäftsordnung usw. überreicht werden. Von den ca. 70 eingeladenen Firmen waren 34 mit insgesamt rund 50 Teilnehmern erschienen. Dank der guten Vorbereitung konnte die Versammlung am frühen Nachmittag erfolgreich mit der Gründung des VSPW (Verband Schweizer Präzisions­Werkzeugschärfer) abgeschlossen werden. 21. März 1992 – Besuch beim Französischen Fachverband S.N.A.F.O.T. Durch einen regen Schriftverkehr mit Kolle­ gen aus dem Elsass konnten im Laufe der Zeit Kontakte zum französischen S.N.A.F.O.T. geknüpft werden. Anlässlich der EXPO­BOIS (einer Holzfachmesse) kam eine Einladung aus Frankreich mit dem Wunsch eines persönlichen Kennenlernens. Herr Schaurich und Herr Nieberl nahmen die Gelegenheit war und trafen sich in Paris auf dem Messestand des Fachverbandes zu einem ausführlichen Gespräch. Der S.N.A.F.O.T.( Syndicat National des Affûteurs Français d’Outils Tranchants) wurde bereits 1977 gegründet und es zeigte sich, dass dieser Verband ähnlich dem FDPW strukturiert ist und in Frankreich vergleichbare Probleme bewältigen muss. Wie Präsident Pierre Marco erklärte, sei auch eine Fachschule im Ort Envermeu in der Normandie für den Berufsnachwuchs vorhanden, wobei die Schulstruktur sich als ähnlich wie in Bad Neustadt/Saale herausstellte. Als Zeichen einer freundschaftlichen Verbundenheit wurden Einladungen zum Verbandstag nach Albertville und nach Regensburg ausge sprochen und ein Austausch von Meistern, Gesellen und Lehrlingen wurde trotz zu erwartender sprachlicher Probleme beschlossen. 25./26. April 1992 – Verbandstag in Regensburg Im Hotel Vier Jahreszeiten Schrammel in Regensburg­Pentling konnten erstmals Gäste aus der Schweiz und Frankreich anlässlich eines FDPW­Verbandstages begrüßt werden. Der Verbandstag brachte wertvolle Erkenntnisse durch einen erstmals durchgeführten Vergleich von Schleifkostenpreisen. Hervorzuheben sind ferner ein Referat von Dr. Dieter Hundt damals Vorsitzender des Verbandes der Metallindustrie Baden­Württemberg e.V. zum Thema „Die Deutsche Metallindustrie im internationalen Wettbewerb“ und ein Referat von Dipl.­ Oec. Eleonore Hey über „Stundensätze und Kosten ermittlung in Klein­ und Mittelbetrieben“. Ein weiterer Höhepunkt war der Festvortrag von Dr. Gerhard Schmid, Mitglied des Europa­Parlaments „Zukunft des Klein­und Mittelbetriebs in der Europäischen Gemein schaft“. Viel Spass bereitete ein bayerischer Abend mit einer typischen bayerischen Brotzeit, Musik und Unterhaltung. 8.– 10. Mai 1992 – Gegenbesuch beim Französischen Fachverband Vizepräsident Ludwig Nieberl besuchte den Verbandstag des S.N.A.F.O.T. in Albertville. Nach Ab­ schluss des offiziellen Teils wurden am Nachmittag die olympischen Wettkampfstätten besucht. Bei einer Weinprobe und einem landes typischen Essen konnten die eingeleiteten Beziehungen der beiden Verbände vertieft werden. 3.– 5. Oktober 1992 – Mit dem FDPW auf der Maschinenbaumesse in Wien Nach der letztjährigen Parisreise hatte der Geschäftsführer eine Reise in die Donaumetropole Wien zur stattfindenden Maschinenbaumesse INTERTOOL organisiert. 17. Oktober 1992 – Neuwahlen beim Landesverband Bayern Insgesamt 22 Mitglieder konnte Landesvorsitzender Gerhard Linner in Ingolstadt begrüßen. Gerhard Linner wurde einstimmig wieder zum Landesvorsitzenden gewählt. Ernst Barth erhielt insgesamt 10 Stimmen und wurde damit 2. Vorsitzender. Bei der Wahl zum 3.Vorsitzenden gab es eine Stichwahl zwischen Herrn Neumüller und Herrn Sturm, die im 3. Wahlgang zu Gunsten von Herrn Neumüller endete. 24. Oktober 1992 – Juniorenseminar in Berlin Insgesamt 17 Junioren aus 11 FDPW­Mitgliedsbetrieben trafen sich im NOVOTEL Berlin zu einem Seminar. Renate Fuchs, Juniorenbeauftragte des FDPW, begrüßte die Teilnehmer im Namen des Bundesvorstandes. Der persönliche Kontakt und das Kennenlernen untereinander standen bei dieser Tagung im Vordergrund. Volker Schaurich, Juniorensprecher des FDPW, gab einen kurzen Rechenschaftsbericht ab. Als Referent konnte Hans Sauter aus Prien gewonnen werden. Er sprach über die Möglichkeiten der „Nutzung moderner Diamantverarbeitung in der Werkzeugschleiferei“. Nach dem Mittagessen brach die Gruppe zu einer Stadtrundfahrt mit Führung auf, die zu allen Sehenswürdigkeiten der damals neuen Hauptstadt führte. Kollege Gerhard Pfundt aus Berlin war für den touristischen Programmteil verantwortlich, wobei die Firma Pfundt die Kosten für diese Stadtrundfahrt in großzügiger Weise übernommen hatte. 5. Dezember 1992 – Auch Neuwahlen beim Landesverband Nord Im Hotel Maack in Sevetal traf sich der Landesverband Nord zu seiner Tagung. Hier wurde u. a. beschlossen, dass die Verbandsmitglieder ihre jeweiligen Schwerpunkte auflisten sollten, damit dieses in Form einer Aufstellung Interessenten zu Verfügung stehe. Ein Vortrag von Herrn Sander von der Nordwestlichen Eisen­ und Stahl­Berufsgenossenschaft zum Thema „Der Mensch am Arbeitsplatz“ fand großes Interesse bei den Anwesenden. Die anstehenden Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: — 1. Vorsitzender im Landesverband Nord: Herbert Wulf — 2. Vorsitzender im Landesverband Nord: Herr Hoppe sen. — 3. Vorsitzender im Landesverband Nord: Herr Boelicke Dezember 1992 – Aktuelle Situation an der Schule Bad Neustadt/Saale Zum Dezember 1992 besuchten 26 Schüler die Berufsschule. Mitgliederstand per 31. Dezember 1992: — 29 Mitgliedfirmen aus den neuen Bundesländern — 175 Mitgliedsfirmen mit 1 – 5 Mitarbeitern — 35 Mitgliedsfirmen mit 6 –15 Mitarbeitern — 9 Mitgliedsfirmen mit 16 und mehr Mitarbeitern = 248 Mitgliedsfirmen


1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

2001

Der Beruf

Der Schneidwerkzeugmechaniker ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit einem breiten Spektrum an Fachwissen, besonders in der Schleif­ und Werkzeugtechnik. Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre. Darauf aufbauend bietet die Ausbildung zum Schneidwerkzeugmechaniker­Meister in der Meisterschule für Schneid­ und Schleiftechnik in Bad Neustadt die solide Grundlage langfristigen Berufserfolges. Die Anforderungen an moderne Schneidwerkzeuge sind in den letzten Jahren stetig gestie­gen. Die Schneidgeometrien, Werkstoffe und Beschichtungen entwickeln sich ständig weiter. Der Trend zur Komplettbearbeitung schafft einen großen Bedarf an Sonderwerkzeugen und die Maschinentechnik wird immer produktiver. Dadurch erlangt der Beruf immer mehr an Bedeutung. Das Berufsbild hat sich immens entwickelt. Heute kann man dank modernsten Maschinen und den entsprechenden Kenntnissen und Fertigkeiten von einem hochspezialisierten Fachmann sprechen.

Die Mitglieder

Die FDPW­Mitglieder kommen aus dem gesamten Bundesgebiet und repräsentieren die vielfältige Struktur des Berufes. So sind kleine 1­Mann­Betriebe genauso vertreten wie große Schleifereien mit über 100 Mitarbeitern. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei etwa 5 Mitarbeitern. Der weitaus größte Teil der FDPW­Mitglieder sind Werkzeugschleifereien. Kleinere Betriebe mit bis zu 5 Mitarbeitern beschäftigen sich hauptsächlich mit der Instandsetzung von Fräs­ und Bohrwerkzeugen, Maschinenmessern und Sägen. Je größer die Betriebe sind, umso mehr steht auch die Neufertigung solcher Werkzeuge im Vordergrund. Der Umsatzanteil, der in den Verbandsbetrieben mit der Neuanfertigung von Schneidwerkzeugen generiert wird, ist in den letzten Jahren rapide angestiegen. Wurden vor 25 Jahren die Werkzeuge hauptsächlich auf manuell geführten Maschinen bearbeitet, sind die Herstellung und die Instandsetzung von modernen Werkzeugen heute ohne CNC­Bearbeitungszentren nahezu unmöglich. Viele Mitglieder haben sich inzwischen zu hochinnovativen High­Tech Betrieben entwickelt.

Es gibt einen klaren Trend zur Spezialisierung. Immer mehr Schleifereien konzentrieren sich auf ein spezielles Bearbeitungsspektrum, etwa die Bearbeitung von Maschinenmessern oder die Instandsetzung von Sägewerkzeugen. Alle anderen Werkzeuge lassen sie dann von Kollegen bearbeiten. Das Netzwerk, welches der FDPW bietet, ist dabei äußerst hilfreich. Die klassischen Messerschmiede im FDPW beschäftigen sich mit der Instandsetzung von Handwerkzeugen, von Garten­ und Forstgeräten, von Messern und Scheren. Hier kommt es in hohem Maße auf die Qualifikation und die Fertigkeiten der Mitarbeiter an.


Quellen

Homepage des FDPW

Berufskampagne des FDPW

Verbands-Portrait auf youtube

Fachmesse des FDPW